Beim Bildungsstand der Bevölkerung in Österreich sind laut Studien deutliche Differenzen erkennbar. MigrantInnen sind grundsätzlich geringer in der mittleren Bildungsschicht angesiedelt als jene ohne Migrationshintergrund, trotz steigender Beteiligung an höherer Bildungsebene. In der elementaren Ebene ist die Notwendigkeit der frühen Sprachförderung gefragter denn je, da es enorme Sprachdefizite aufweist. Der Sprachmangel von Kindern mit türkischem Background erweist sich hier im Speziellen mit 82% als sehr bedenklich. Im Vergleich liegt Bosnisch,Kroatisch,Serbisch bei 49%. Zudem ist eine kontinuierliche Zunahme von anderen Fremdsprachen im primären Schulbereich deutlich zu beobachten. Im Schuljahr 13/14 lag der Anteil der SchülerInnen mit anderer Umgangssprache als Deutsch bei knapp 21%. Türkisch belegte hierbei Platz zwei in den meistgesprochenen Umgangssprachen.
Der Mangel an Sprachkapazität bewirkt indirekt auch andere Defizite und Kompetenzen negativ, welches die Teilhabe am Bildungssystem in Österreich erschweren lässt. Hierzu ist diese Statistik über die „Drop Out“ Rate von SchülerInnen mit türkischem Migrationshintergrund sehr anschaulich: Ein Großteil der türkischsprachigen Jugendlichen verlassen das formale Bildungssystem frühzeitig und dementsprechend, ohne eine adäquate Ausbildung. Fast 60% der Betroffenen im Haupterwerbsalter mit türkischen Wurzeln verfügen lediglich über einen Pflichtschulabschluss. Auch wenn die Tendenz mit der neueren Generation konjunkturell erscheint, ist dies noch immer ein Problemfeld, dass spezifische Lösungsansätze benötigt. Auf universitärer Ausbildungsebene konstatieren sich ähnliche Parallelen wie oben erwähnt. Dies zeigt sich hier als ein grundsätzliches Folgeproblem auf, das schlussendlich dann auch den Studienabschluss und somit den Gesamtertrag aus der Bildung beeinträchtigt.